Art. 3 I GG werde durch die restriktive Gesetzesinterpretation verletzt. Das GG gebiete allerdings nicht die schematische Gleichbehandlung aller RG. Die Art der Differenzierung dürfe aber nicht sachfremd sein. Die beiden großen Kirchen nähmen auf Grund ihres großen Mitgliederbestandes und ihres dementsprechenden Vermögensbestandes in erheblich größerem Umfang am Rechtsverkehr teil als die kleinen Religionsgemeinschaften. Ein Anlass, diese aus der Natur der Sache sich ergebende Differenzierung noch dadurch zu verstärken, dass die Gebührenfreiheit auf die großen Kirchen beschränkt werde, sei nicht ersichtlich. Auf Tradition lasse sich eine Differenzierung nicht stützen. Der Abschluss von Staat-Kirche-Verträgen habe die Position der großen Kirchen ohnehin schon verstärkt. Der Abschluss von Verträgen mit einzelnen Kirchen könne die Ungleichbehandlung der übrigen RG nicht rechtfertigen.

Interessant dann der Satz: "Es steht völlig im Belieben des Staates, ob und mit welchen Kirchen er Verträge abschließen will. Der Vertragsschluss als solcher kann daher nicht als hinreichender Grund einer Differenzierung anerkannt werden."

Die Gerichtsgebührenfreiheit ist nach BVerfG nicht mit Steuerbefreiungen zu vergleichen und keine Staatsleistung i. S. des Art. 138 WRV. Da sich weder aus den tatsächlichen Verhältnissen der RG noch aus dem Wesen der Gebührenbefreiung ein sachlicher Differenzierungsgrund zu Lasten der Bf. dafür herleiten lasse, verstoße die Ansicht des OLG gegen Art. 3 I GG. Es sei nur diejenige Auslegung des GKG mit dem GG vereinbar, die den Begriff der Kirche im Sinne aller Religionsgesellschaften verstehe, die Körperschaften des öffentlichen Rechts seien.