Rezension zu Dreier: Staat ohne Gott - Religion in der säkularen Moderne
von Gerhard Czermak
Horst Dreier, einem der bekanntesten deutschen Verfassungsrechtler, kommt der Verdienst zu, ein inhaltlich vielseitiges und ausgezeichnet lesbares Buch zu Themen geschrieben zu haben, die auch eine breite nichtjuristische Leserschaft interessieren (sollten). Kerngedanke ist die These, der moderne Staat dürfe sich mit keiner religiösen oder nichtreligiösen Weltanschauung identifizieren. Das Buch ist keine Streitschrift und befasst sich nur am Rande mit notorischen Konfliktfällen wie dem islamischen Kopftuch. Es konzentriert sich vielmehr auf die Grundfragen des säkularen Staates und formuliert dabei wichtige Erkenntnisse in prägnanten Merksätzen.