Eine neue bildungspolitische Initiative: Einführung von Ethikunterricht in Hamburg. Mit einem Seitenblick auf bekenntnisfreie Schulen in Niedersachsen

Weltanschauungsrecht Aktuell | Nummer 11 | 2. Mai 2025

Eine neue bildungspolitische Initiative: Einführung von Ethikunterricht in Hamburg. Mit einem Seitenblick auf bekenntnisfreie Schulen in Niedersachsen 

Von Hartmut Kreß

Über den konfessionellen Religionsunterricht wird in der Bundesrepublik Deutschland anhaltend kontrovers diskutiert. Jetzt bringt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft neuen Schub in die Debatte, indem sie für zwei Bundesländer konkrete rechtspolitische Reformen vorschlägt.

  • Im Stadtstaat Hamburg wird ein bekenntnisgebundener "Religionsunterricht für alle" erteilt, der aus zahlreichen Gründen kritisiert wird. Ein vordringliches Problem besteht darin, dass es in den Hamburger Schulen in den Klassen 1 bis 6 für die Schüler*innen keine Ausweichmöglichkeit gibt, obwohl weit mehr als die Hälfte der Hamburger Bevölkerung religionsfrei ist. Um Abhilfe zu schaffen, bringt die GEW Hamburg eine Petition auf den Weg. Ihr zufolge soll bereits in der Grundschule und in den Klassen 5 und 6 als Alternative zum Religionsunterricht künftig auch das Fach Philosophie/Ethik angeboten werden.
  • In Niedersachsen plant der Gesetzgeber auf Wunsch der Kirchen eine Änderung des Schulgesetzes, weil sie ihren konfessionellen Religionsunterricht in veränderter Form erteilen möchten. Die GEW Niedersachsen nimmt dies zum Anlass, ihrerseits eine ganz andere Gesetzesergänzung vorzuschlagen. Im Schulgesetz soll ein neuer § 128a verankert werden, der es öffentlichen Schulen erlaubt, auf Antrag bekenntnisfrei zu werden. Dann braucht dort kein konfessioneller Religionsunterricht mehr stattzufinden. Stattdessen kann der Ethikunterricht ("Werte und Normen") zum Pflichtfach werden.

Die gesamten Ausführungen (pdf 10 Seiten) können Sie hier nachlesen.