Religionsunterricht 4.0 und Christlicher Religionsunterricht? Neuer Diskussionsbedarf zum konfessionellen Religionsunterricht aufgrund aktueller Publikationen
Weltanschauungsrecht Aktuell | Nummer 10 | 23. Oktober 2024
Von Hartmut Kreß
Der konfessionelle Religionsunterricht ist in der Bundesrepublik Deutschland zum Gegenstand religions-, bildungs- und rechtspolitischer Kontroversen geworden. Im Jahr 2024 ist die Debatte durch zwei Publikationen belebt worden, die im nachstehenden Aufsatz vorgestellt und kritisch kommentiert werden.
- Mit Grundsatzfragen des konfessionellen Religionsunterrichts beschäftigt sich ein Buch, das den Aufmerksamkeit erregenden Titel "Religionsunterricht 4.0" trägt. Seine Verfasser Arnulf von Scheliha und Hinnerk Wißmann räumen ein, dass der herkömmliche, nach Konfessionen getrennt erteilte Religionsunterricht in Schwierigkeiten geraten ist. Eine Alternative sehen sie darin, bislang getrennte Unterrichtsgruppen zusammenzufassen. Prinzipiell soll es ihnen zufolge aber beim bekenntnishaften Religionsunterricht bleiben, weil er im deutschen Schulsystem ein Garant für die "Realisierung von Freiheit" sei.
- Das Sammelwerk "Christlicher Religionsunterricht" erörtert ein aktuelles kirchenpolitisches Vorhaben, den konfessionellen Religionsunterricht zu reformieren. In Niedersachsen soll der bisherige evangelische und katholische in einen gemeinsam christlichen Religionsunterricht überführt werden. Dies wirft u.a. verfassungsrechtliche Fragen auf. Im Buch findet sich ein Gutachten, das das Projekt als verfassungsrechtlich (noch) vertretbar einstuft. Darüber hinaus enthält es zahlreiche weitere Stellungnahmen.
- Im Gegenzug problematisiert der nachfolgende Aufsatz die Konzeption des konfessionellen Religionsunterrichts, der als "bekennender Unterricht" mit "bekennenden" Lehrkräften im heutigen Schulsystem einen Fremdkörper darstellt.
Die gesamten Ausführungen (pdf 15 Seiten) können Sie hier nachlesen.