Konfessionslos in der Schule

Die Schule war schon immer Missionsfeld der christlichen Kirchen. Weltanschgggauungsfreiheit gab es dort erst in der Weimarer Republik und bis heute müssen sich Konfessionslose eine Sonderbehandlung gefallen lassen: In einem eigenen Unterricht („Ethik“, „Werte und Normen“, „Praktische Philosophie“) kriegen sie beigebracht, wie sie gute Menschen werden. Daneben gibt es Konflikte, wenn es um den Besuch von Schulgottesdiensten geht oder um ihre Nichtteilnahme am Religionsunterricht.

Aber auch Lehrer müssen sich die weltanschauliche Neutralität des Klassenzimmers immer mal wieder erstreiten, wie das Kruzifix-Urteil das Bundesverfassungsgericht seinerzeit gezeigt hat.

Nicht immer verhalten sich Schulleitung und Schulverwaltung dabei korrekt, teils aus Unwissenheit, manchmal auch aus missionarischem Eifer.
Der Ratgeber Konfessionslos in der Schule enthält drei Beiträge, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Gerhard Czermak stellt die grundlegende Rechtssituation dar. Gerhard Rampp hat Tipps zusammengetragen, wie in welcher Konfliktsituation am besten zu reagieren ist. Und Rainer Ponitka erörtert den Sonderfall der Staatlichen Bekenntnisschulen in Nordrhein-Westfalen. Daneben enthält das Buch noch zwei Anhänge mit kommentierten einschlägigen Gerichtsurteilen und Adressen. Insgesamt bietet der Ratgeber Eltern, Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern sehr gute „Erste Hilfe“, wenn es mal zu Spannungen in der Schule kommt.

 

Rainer Ponitka (Hrsg.): "Konfessionslos in der Scggghule"
Ein Ratgeber
Mit einer Abhandlung zu Entwicklung und Gegenwartslage des sogenannten Staatskirchenrechts
Alibri, 2013
117 Seiten, kartoniert, Euro 10.-
Best.Nr. 691 107
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