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Rezension zu Dreier: Staat ohne Gott - Religion in der säkularen Moderne

von Gerhard Czermak

Horst Dreier, einem der bekanntesten deutschen Verfassungsrechtler, kommt der Verdienst zu, ein inhaltlich vielseitiges und ausgezeichnet lesbares Buch zu Themen geschrieben zu haben, die auch eine breite nichtjuristische Leserschaft interessieren (sollten). Kerngedanke ist die These, der moderne Staat dürfe sich mit keiner religiösen oder nichtreligiösen Weltanschauung identifizieren. Das Buch ist keine Streitschrift und befasst sich nur am Rande mit notorischen Konfliktfällen wie dem islamischen Kopftuch. Es konzentriert sich vielmehr auf die Grundfragen des säkularen Staates und formuliert dabei wichtige Erkenntnisse in prägnanten Merksätzen.

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Rezension zu Müller: Religion im Rechtsstaat - Von der Neutralität zur Toleranz

von Gerhard Czermak

Die hier erörterte Streitschrift  "Religion im Rechtsstaat - Von der Neutralität zur Toleranz" des Berner Ordinarius für Öffentl.iches Recht, Markus Müller, wendet sich gegen die religiös-weltanschauliche Neut.ralität des Staates - und damit gegen einen tragenden Pfeiler der Schweizer Verfassung. Der Realitätssinn habe Lehre und Praxis dazu bewogen, keine absolute, sondern lediglich eine relative Neutr.alität anzustreben. Demzufolge sei der Staat weder zur Indifferenz, noch zum strikten Lai.zismus verpflichtet. Die Relativierung erfolge, so Müller, im Rahmen einer Güterabwägung und habe es dem "religiös neutralen Staat" bisher erlaubt, der hiesigen christlichen Prägung und Verwurzelung durch eine sachgerechte Privilegierung Rechnung zu tragen. Die übliche Beschwörung eines religiös neutralen Staates wecke nur unrealistische Erwartungen. Der Staat müsse seine faktische Religiosität anerkennen und sich inhaltlich als "christlich-jüdisch" begreifen. Die Streitschrift enthält eine Fülle sachlich nicht zutreffender Ausführungen zu juristischen, gesellschaftspolitischen und religionspolitischen Sachverhalten und lässt in Teilen einen roten Faden vermissen.

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Rezension zu Janssen: Aspekte des Status von Religionsgemeinschaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts

von Gerhard Czermak

Das aktuell unter dem zurückhaltenden Titel "Aspekte des Status von Religionsgemeins.chaften als Körperschaften des öffentlichen Rechts. Ausgewählte Fragestellungen des Körperschaft.sstatus in der Rechtspraxis." erschienene Werk von Achim Janssen stellt eher ein  wissenschaftlich anspruchsvolles Handbuch dar als eine punktuelle Abhandlung einzelner Aspekte des KdöR-Rechts. Besonders hervorzuheben ist die erfreulich gute Lesbarkeit und strenge Sachlichkeit sowie der große und zudem sehr aktuelle wissenschaftliche Apparat. Trotz seines Umfangs ist der Band sehr übersichtlich und auch mit Hilfe eines Sachverzeichnisses leicht benutzbar. Ein zusätzliches Plus bietet ein umfangreiches gegliedertes Rechtsprechungsregister. Prädikat: Besonders zu empfehlen.

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Rezension zu Huster: Die ethische Neutralität des Staates

von Gerhard Czermak

Das Grundlagenwerk von Prof. Dr. Stefan Huster "Die ethische Neutralität des Staates.Eine liberale Interpretation der Verfassung" ist jetzt in zweiter Auflage erschienen. Hinzugekommen ist eine 40-seitige Einleitung, die in außergewöhnlich informationsreicher Weise den Diskussionsstand, die Rechtsprechung und Literatur der letzten 15 Jahre analysiert.

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Religion und Weltanschauung im Recht

Der Jurist und Philosoph Thomas Heinrichs hat in diesem Sammelband acht Aufsätze zu Fragen des Verhältnisses von Religion, Weltanschauung und Politik in Deutschland und Europa veröffentlicht. Er zeigt darin auf, in welchen Bereichen konfessionsfreie Bürger gegenwärtig diskriminiert werden.

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Deschner-Gutachten zum § 166 StGB "Gotteslästerungsparagraf" im Bochumer-Prozeß von 1986

Dr. phil. Karlheinz Deschner ist einer der bekanntesten Kirchenkritiker unserer Zeit. Sein Hauptwerk ist seine auf 10 Bände angelegte Kriminalgeschichte des Christentums. In dem 1986 erschienenen Gutachten "Die beleidigte Kirche oder: Wer stört den öffentlichen Frieden?" beschäftigt sich Deschner speziell mit dem  "Gotteslästerungsparagraph" 166 StGB, der in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts in der BRD verschärft Anwendung fand.  In einem von vielen Prozessen stand 1985 ein Student in Bochum vor Gericht. Er hatte ein Flugblatt verteilt, das über die Verfolgung von Atheisten informierte.

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Richter Gottes

Die Journalistin Eva Müller zeigt in diesem Buch auf eindrucksvolle Weise, wie die katholische Kirche jenen begegnet, die ihr Leben nicht nach der kirchlichen Lehre gestalten. Sie konnte vertrauliche Akten einsehen, sprach mit Richtern, Gutachtern, Priestern und mit Ehepartnern, deren Existenz vom Urteil eines Kirchengerichts abhängt.

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Die Grenzen der Toleranz

Die offene Gesellschaft hat viele Feinde. Die einen streiten für »Allah«, die anderen für die Rettung des »christlichen Abendlandes«, letztlich aber verfolgen sie das gleiche Ziel: Sie wollen das Rad der Zeit zurückdrehen und vormoderne Dogmen an die Stelle individueller Freiheitsrechte setzen. Wie sollen wir auf diese doppelte Bedrohung reagieren?
Michael Schmidt-Salomon erklärt, warum grenzenlose Toleranz im Kampf gegen Demagogen auf beiden Seiten nicht hilft und wie wir die richtigen Maßnahmen ergreifen, um unsere Freiheit zu verteidigen.

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Weltanschauung in Grundgesetz und Verfassungswirklichkeit

Auch für Nichtjuristen gut lesbar führt ifw-Direktoriumsmitglied Gerhard Czermak sachlich, kompakt, kritisch und fair in das ideologisch befrachtete WeltanschWeltanschauungsrechtauungsrecht ("StaatskiStaatskirchenrechtrchenrecht") ein. Es ergibt sich ein erheblicher Widerspruch zwischen einem textnahen Verfassungsverständnis und der Verfassungswirklichkeit. Die abgedruckten einschlägigen Normen des Grundgesetzes erleichtern dem Leser die selbständige Prüfung.

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