Bücher

Schlagwort Bücher

Rezension zu Michael Halmich / Andreas Klein: Sterbehilfe / Suizidbeihilfe in Österreich

von Ludwig A. Minelli

Gegen Ende März 2021 ist dieses Werk erschienen, das seinem Vorwort gemäss versucht, «ein umfassendes rechtliches als auch ethisches Hintergrundwissen zur Verfügung zu stellen», um damit die richtigen Antworten auf jene Fragen finden zu können, die sich Österreich stellen, nachdem dessen Verfassungsgerichtshof am 11. Dezember 2020 den Weg für Suizidhilfe auch in der östlichen k. & k. Alpenrepublik ab 1. Januar 2022 geöffnet hat. In seinem Urteil hat er das seit 1933 in § 78 des österreichischen Strafgesetzbuches enthaltene absolute Verbot der Hilfe zu einem Suizid als verfassungswidrig erklärt.

Weiterlesen

Rezension zu Staat – Religion – Recht. Festschrift für Gerhard Robbers

von Hartmut Kress

Das Religionsrecht befindet sich in einem Umbruchprozess, für den die weltanschaulich-religiöse Pluralisierung sowie die moderne Säkularisierung Pate gestanden haben. Die Dynamik des Umbruchs zeigt sich staatenübergreifend quer durch Europa und außerhalb Europas. Im vorliegenden Band, einer dem Kirchenrechtler Gerhard Robbers (Trier) gewidmeten Festschrift, spiegelt sich diese Entwicklung ab. Dass für die Bundesrepublik Deutschland ganz erheblicher Klärungsbedarf zu sehen ist, erschließt sich anhand von Beiträgen, die der Sammelband zum kirchlichen Arbeitsrecht, zum schulischen Religionsunterricht und zum Status theologischer Fakultäten enthält.

Weiterlesen

Rezension zu Horst Groschopp: Weltliche Schulen und Lebenskunde

von Hartmut Kress

Der Band befasst sich kulturgeschichtlich mit einem Thema, das aktuelle Bezüge besitzt. Es geht um die weltliche Schule, die von der Weimarer Reichsverfassung 1919 neben den herkömmlichen Konfessions-, Bekenntnis- oder Gemeinschaftsschulen prinzipiell ermöglicht worden war. Darüber hinaus behandelt der Band Lebenskunde als Unterrichtsfach anstelle des traditionellen konfessionellen Religionsunterrichts. Auch zum Sachverhalt "Religionsunterricht" hatte die Weimarer Verfassung ansatzweise neue Spielräume und Alternativen eröffnet.

Weiterlesen

Rezension zu Baekeun Jeong: Zur Problematik der Freiverantwortlichkeit beim Suizid

von Ludwig A. Minelli

Im einst renommierten wissenschaftlichen Verlag «Peter Lang» ist die Dissertation zum Thema der Freiverantwortlichkeit beim Suizid 2019 im Druck erschienen. Das ist ein Thema, welches durch den Entscheid des deutschen Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020 aktuell geworden ist: Das Gericht hat den von Anfang an kritisierten § 217 des deutschen StGB als nichtig erklärt, und gleichzeitig die Freiverantwortlichkeit als das einzige Kriterium für die Zulässigkeit von Suizidhilfe betont. Vor allem zufolge der sprachlichen Mängel der Arbeit bleiben dem Leser die Überlegungen des Autors zum Kriterium der Freiverantwortlichkeit jedoch teilweise unverständlich. 

Weiterlesen

Rezension zu Elias Bornemann: Die religiös-weltanschauliche Neutralität des Staates

von Gerhard Czermak

Die in der Reihe Jus Ecclesiasticum bei Mohr Siebeck kürzlich erschienene Dissertation verdient die Aufmerksamkeit des Fachpublikums. Vorangegangen sind die einschlägigen Monografien von Klaus Schlaich (1972), vor allem Stefan Huster (2002) und Elmar Busse (2013). Daneben bedeutsam ist auch die Untersuchung von Joost-Benjamin Schrooten zum Thema "Gleichheitssatz und Religionsgemeinschaften" (2015), denn das Gleichheitsgebot ist wohl der Kern der religiös-weltanschaulichen Neutralität. Bornemann wirft eine Fülle von Fragen auf und gibt Denkanregungen. Der umfangreiche wiss. Apparat ist bemerkenswert aktuell. Leider legt der Autor kein eigenes Konzept vor.

Weiterlesen

Rezension zu Anne Geismann: Gleichgeschlechtliche Ehe und kirchliches Arbeitsverhältnis

von Hartmut Kress

Bei der Monografie handelt es sich um eine in Würzburg verfasste rechtswissenschaftliche Dissertation. Der Buchtitel lässt erwarten, dass insbesondere ein spezielles Problem des individuellen Arbeitsrechts der Kirchen erörtert wird, nämlich die Frage, inwieweit Kirchen unter ihren Beschäftigten oder bei Arbeitsplatzbewerberinnen und -bewerbern gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Partnerschaften/Ehen dulden. Das Thema kommt auch durchaus zur Sprache, und zwar bezogen auf die katholische Kirche. Hauptsächlich geht das Buch aber auf das deutsche kirchliche Arbeitsrecht im Allgemeinen ein. Dies erfolgt durchgängig mit kritischem Akzent.

Weiterlesen

Rezension zu Borasio/Jox/Taupitz/Wiesing: Selbstbestimmung im Sterben

von Hartmut Kress

Am 26.2.2020 hat das Bundesverfassungsgericht den Strafrechtsparagrafen 217 für nichtig erklärt, den der Deutsche Bundestag 2015 beschlossen hatte. Durch diesen § 217 StGB war es praktisch unmöglich geworden, dass ein Arzt oder eine Organisation Patienten Beihilfe leisten, die sich aus eigenem Entschluss das Leben nehmen möchten, weil ihnen ihre Krankheitslast unerträglich und ein Weiterleben entwürdigend erscheint. Zu dem Thema äußern sich im vorliegenden Buch vier Autoren: ein Palliativmediziner, zwei Medizinethiker und ein Medizinjurist. Sie schlagen eine nochmalige Neufassung von § 217 StGB vor. Dabei sei das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu berücksichtigen. Ihr Vorschlag stellt konzeptionell allerdings einen Rückschritt dar.

Weiterlesen